Heute durchdenken wir die Problematik zwischen den verschiedenen Zuchtvereinen. Wenn man einen Rassehundewelpen mit Stammbaum sucht, stolpert man unweigerlich über die sogenannte „Dissidenz“
und dem VDH. Unter dem Begriff „Dissidenz“ versteht man alle Vereine, die nicht dem VDH angehören. Der VDH ist der „Verband des deutschen Hundewesens“, der viele verschiedene
Rassezuchtvereine betreut und der FCI angehört. Dissidenz bedeutet „anders denkend“, der Begriff wurde im dritten Reich geprägt, wo auch der VDH seinen Anfang hat. Bei Hitlers Machtergreifung
wurden alle Verbände gezwungen sich aufzulösen und sich dem Reichsverband anzuschließen. Als Dissidenz wurden damals Vereine bezeichnet, die sich nicht dem Nazi-Regime unterordnen wollten und
eben „anders“ dachten. Soweit zu dem geschichtlichen Abriss. Doch welche Unterschiede gibt es heute zwischen den zwei Möglichkeiten zum Kauf eines Rassehundes? Der VDH akzeptiert nach wie vor
nur die Hunde die unter ihm gezüchtet wurden. Daher dürfen Rassehunde aus ihm fremden Vereinen, nicht an den Events teilnehmen, die vom VDH ausgerichtet werden. Weder bei Arbeitsprüfungen,
noch auf den Ausstellungen, oder sportlichen Wettbewerben vom VDH/FCI dürfen sie uneingeschränkt teilnehmen. Auch manche Jagdgebrauchsverbände akzeptieren nur Hunde für ihre jagdlichen
Prüfungen, die unter einem Verein gezüchtet wurden, die dem VDH angehören. Das ist jedoch abhängig von dem jeweiligen Bundesland.
Bedeutet das, dass man mit einem Hund von einem Vereins-Züchter der nicht dem VDH angehört, an keinen Hunde-Events teilnehmen kann? Nein, das bedeutet es nicht. Auch die Vereine die nicht dem
VDH angehören, richten zahlreiche Ausstellungen, Prüfungen und sportlichen Events aus. (Siehe unser Portal – Seite „Termine“) die Teilnahme an diesen ist nicht an einem bestimmten Verband
oder Verein gebunden.
Gibt es gesundheitliche Unterschiede zwischen Welpen aus VDH-Vereinen und Nicht-VDH-Vereinen? Nein. Seriöse Hundezuchtvereine bestehen sowohl hier, als auch da darauf, dass die Elterntiere
auf rassetypische Krankheiten gründlich untersucht werden. Ebenso gibt es in beiden „Lagern“ Vereine bei denen die Gesundheitsuntersuchungen oder andere Punkte die für die Zuchttauglichkeit
der Tiere ausschlaggebend sind, nicht ausreichend gefordert werden. Oftmals ist das Verantwortungsgefühl jedes einzelnen Züchters gefragt. Daher sollte dokumentierte, nachvollziehbare
Transparenz gegenüber den Welpeninteressenten selbstverständlich sein. Auch die Ahnen betreffend. Jedoch macht es auch da keinen Unterschied welchen Verein der Züchter angehört.
Nun, welches Resümee können wir abschließend ziehen? Man sollte sich vor dem Kauf eines
Hundes gut überlegen was man von seinem neuen Familienmitglied erwartet und was man mit ihm gemeinsam erreichen möchte. Zudem sollte man sich den ausgewählten Züchter gut ansehen. Egal
welchen Vereinsstempel die Ahnentafeln später bekommen. Schwarze Schafe gibt es in allen Vereinen, egal ob VDH zugehörig oder nicht. Daher ist es wichtig genau hinzusehen. Man sollte dem
Züchter viele Fragen stellen und sich die Gesundheitsuntersuchungen der Elterntiere gründlich ansehen. Ein verantwortungsvoller Züchter begrüßt das entgegen gebrachte Interesse und
beantwortet Fragen gerne. Gezeigtes Interesse ist für ihn ein Zeichen, dass sich die potenziellen Welpenfamilien viele Gedanken machen und nicht leichtsinnig beim Kauf eines Lebewesens
handeln. Einen Merksatz möchten wir gerne allen Lesern mit auf dem Weg geben: Der Züchter und seine Tiere machen eine gute und seriöse Zucht aus, nicht der Verein der die Papiere ausstellt.
Wir hoffen, dass unsere Ausführungen dem ein oder anderen, der aktuell auf Hundesuche ist, ein wenig helfen konnte.
Alles Gute wünscht:
www.flatcoated-zuechter.de